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Ein Geschenk

Die Kraft der Angst: Ein Geschenk für deine Leistungsentfaltung

Für die Vorweihnachtszeit möchte ich dir diesen Beitrag schenken.

Auch im Wettbewerb des Profisports sind die Anforderungen hoch. Der Druck ist konstant und die Erwartungen sind enorm. Doch was, wenn sich Angst in dieser extremen Umgebung einschleicht? In diesem Artikel werde ich dir zeigen, wie du die Angst nicht nur akzeptieren, sondern auch als ein wertvolles Geschenk für deine Leistung nutzen kannst.

Angst ist ein Teil des Lebens, den wir nicht ignorieren sollten, sondern aktiv in unser Leben integrieren können. Sie ist ein Signal, das uns darauf aufmerksam macht, dass sich etwas verändert hat oder ändern muss. In einer schnelllebigen Welt stehen wir ständig vor neuen Herausforderungen.

Es gibt Momente, in denen Zweifel und Ängste in unserem Umfeld gesät werden. Du kennst sicherlich solche Fragen wie "Bist du sicher, dass dieses Turnier das Richtige für dich ist?" oder "Was ist, wenn das nicht klappt?" Dass Aussagen, wie diese Kopfkino und evtl. sogar Angst auslösen ist menschlich.

Angst ist ein Signal für Veränderung. Sie mahnt uns, aus ungünstigen Situationen auszubrechen und eine neue, bessere Ausgangslage zu schaffen. Doch oft versuchen wir, das zu vermeiden, indem wir die Realität verzerren oder uns ablenken. Zum Beispiel, in dem wir anderen Schuld geben, Verschwörungstheorien entwicklen, in künstliche Onlinewelten abtauchen, Alkohol trinken, andere Drogen einnehmen, intensiv arbeiten oder versuchen, uns mit vielerlei Dingen zufrieden zu kaufen.

Wir sind mit dem Lösungsversuch beschäftigt, die Kontrolle zurück zu erlangen und der Angst zu entkommen. Dabei glauben wir, dass wir unsere Umwelt und Mitmenschen kontrollieren könnten.

Wenn wir uns einer neuen Situation stellen, anstatt sie zu leugnen oder uns von ihr lähmen zu lassen, können wir herausfinden, was nach der Angst kommt. Wir haben die Chance uns der Angst zu stellen und zu erkennen, wozu sie tatsächlich dient. Ich strebe an, die Angst als Signal von uns selbst, an uns selbst verstehen.

Probleme und Herausforderungen sind unsere Lehrmeister. Sie zeigen uns, dass wir uns vielleicht geirrt haben, dass es vielleicht einen besseren Weg gibt oder dass etwas im Moment nicht passt.

Was wir brauchen, ist Vertrauen. Vertrauen hemmt angstauslösende Prozesse. Wir haben in unserer Gesellschaft heute nicht mehr Angst als früher —  uns gehen nur die Vertrauensressourcen aus.

Der renommierte Hirnforscher Gerald Hüther symbolisiert diese Vertrauensressourcen als einen Dreibeinigen Hocker, bestehend aus:

  • Vertrauen in die eigene Kompetenzen: Selbstvertrauen »Ich kann das.«
  • Vertrauen, dass es jemanden gibt, der uns hilft: Verbundenheit »wir sind nicht allein« (historisch, kulturell bilden wir uns ein, dass wir Einzelkämpfer sind - stimmt überhaupt nicht!)
  • Vertrauen, dass es gut wird:  Zuversicht »Es gibt immer einen Weg« (Zuversicht wird uns schon im jüngsten Kindesalter zugesprochen. In Form von Märchen als Metapher für unser Leben: Zuerst ist alles gut, dann passiert etwas unerwartetes (Zauber, Fügung) und danach wird wieder alles gut. Das vermittelt uns eine Lebensmelodie: Es gibt Probleme im Leben, aber es wird auch wieder gut.)

Vertrauen und Akzeptanz bedeuten nicht, dass wir alles hinnehmen, ohne zu hinterfragen oder ohne kritisch und rebellisch zu sein. Es bedeutet vielmehr, bewusst über uns selbst zu werden und wach zu handeln. Wenn uns Gedanken und Gefühle gegenwärtig sind, können wir jede mit Angst verbundene Herausforderung als ein Geschenk für unsere persönliche Entwicklung annehmen. Denn Angst ist letztendlich ein Signal, das uns auf dem Weg zur Entfaltung unserer Potenziale begleitet.